Gebäude errichtet um 1700
Übernahme ins Museum: 1981-1983
Zwischen 1700 und 1705 erbaute Simon Doll am Elbbach bei Dornburg-Frickhofen eine Getreidemahlmühle. Mit Wasserkraft betrieben fungierte sie als Bannmühle: alle Einwohner der Umgebung, der Bann, durften nur hier ihr Korn zu Mehl verarbeiten lassen.
Dieses Mahlmonopol brachte dem Müller Wohlstand ein, der sich im stattlichen Fachwerk mit Zierelementen dokumentiert. Bemerkenswert sind zudem die für den Limburger Bereich typische rötliche Fassung des äußeren Eichenholzfachwerks und die mit Kratzputzelementen verzierten Außengefache.
Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert hatten die Betreiber der Mühle mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Wechselnde Besitzer nutzten das Gebäude noch bis 1901 als Mahlmühle, dann wurde es zum Wohnhaus umgebaut und schließlich dem Verfall preisgegeben, bis es ins Museum kam.
Von der ursprünglichen Einrichtung des Mühlenhauses ist nichts erhalten geblieben. Heute dient das museal stark veränderte Gebäude zur Präsentation verschiedener Ausstellungsbereiche.
Während der 1970er Jahre diente die Mühle als Wohnhaus. Im Museum wurde das ehemals verputzte Fachwerk des Erdgeschosses wieder freigelegt.
Das Mühlengebäude um 1920 am Originalstandort. Die Haupteingangstür befand sich damals an der vorderen Traufseite des Gebäudes. Diese Tür wurde beim Wiederaufbau im Museum durch ein Fenster ersetzt. Heute wird das Gebäude an der Giebelseite betreten.
Die rekonstruierte offene Feuerstelle war ursprünglich im Hofgartenhaus zu sehen. Nach dem Wiederaufbau des Mühlenhauses wurde sie dort eingerichtet und vermittelt heute täglich zahlreichen Besuchern die Küchensituation eines Erns um das Jahr 1800.